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Sicherheitsvorschriften beim Schweißen – Sicherheit & Ratgeber

Besser auf Nummer sicher, denn Routine kann bei Schweißarbeiten gefährlich werden. Foto: bmxpmp via Twenty20
Besser auf Nummer sicher, denn Routine kann bei Schweißarbeiten gefährlich werden. Foto: bmxpmp via Twenty20

Deutschland ist ein Land der Baumärkte und der begeisterten Heimwerker. Doch spätestens das Schweißen stellt selbst für passionierte Heimwerker eine Königsdisziplin dar, bei der Sicherheitsvorkehrungen sowohl hinsichtlich des Equipments als auch der Vorgehensweise nicht zu kurz kommen dürfen.

Denn Schweißen ist ein materiell invasiver Vorgang, bei dem Hitze, Abgase/Dämpfe und UV-Licht freigesetzt werden. Disziplinierter Selbstschutz und ein kontrolliertes Arbeitsumfeld sind sowohl zu Hause als auch im Beruf unverzichtbar.

Die Augen schützen

Besonderes Augenmerk gilt beim Schweißen buchstäblich dem Schutz der Augen. Dass man sich bei Schweißarbeiten die Augen „verblitzen“ kann, davon haben selbst viele Laien sicherlich einmal gehört. Nur was es damit auf sich hat, wird bisweilen verkannt.

So geht es mitnichten darum, dass ein Funke oder ein Fragment die Augen verletzten könnte (auch wenn dieses Risiko zweifelsohne besteht). „Verblitzen“ bezeichnet stattdessen eine Überlastung der Augen durch das enorm helle UV-Licht, das bei den meisten Schweißmethoden entsteht. Ohne abdunkelnde/filternde Schutzbrille oder Ähnliches in einen solchen Lichtbogen zu starren, überlastet die Augen und wird rasch zu einer dadurch bedingten Abtrennung der Hornhaut führen.

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Sehr schmerzhaft und sehr schlecht für die Augen! Diese zu schützen ist also eine nicht verhandelbare Pflicht! Schließlich muss man zu jeder Zeit sehen, was man tut – vorzugsweise ohne sich die Augen zu ruinieren.

Die Haut schützen

Nicht minder wichtig ist der Schutz der Haut. Idealerweise sollten sämtliche dem Schweißvorgang zugewandten Körperpartien abgedeckt sein, sodass keine blanke Haut diesem ausgesetzt ist. Dabei sind besonders vulnerable Hautpartien, wie die Handgelenke oder der Hals, nicht zu vergessen. Und wie schon im Falle der Augen geht es dabei mitnichten „nur“ um Funkenflug und heiße Splitter. Auch wiederum das UV-Licht stellt eine Gefahr für die Hautgesundheit dar.

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Dies ist auch dann Fakt, wenn nicht ein einziger Funke ungünstig geflogen kommt. So kann das bei Schweißarbeiten frei werdende UV-Licht zu Hautverbrennungen führen, wie man sie vom klassischen Sonnenbrand kennt. Mit allen damit einhergehenden Risiken und Langzeitbelastungen, wenn dies regelmäßig geschieht.

Belüftung und Atemschutz

Beim Schweißen werden diverse Abgase und Dämpfe frei, die alles andere als unbedenklich sind. So können beispielsweise folgende Aspekte beim Schweißen für gefährliche Abgase sorgen:

  • Lackierungen und/oder Ölrückstände auf Oberflächen
  • Die Schweißmittel an sich
  • Bestimmte Legierungen, wie Chrom oder Nickel, entwickeln beim Schweißen giftige Dämpfe

Es ist bei entsprechenden Arbeiten, insbesondere so sie länger andauern, auf einen intakten Atemschutz sowie auf eine gute Belüftung zu achten. Die Gefahren der Abgase (Sinneseintrübung, Langzeitfolgen etc.) sollten nicht unterschätzt werden, da diese oftmals auch geruchlos sind.

Eine gute Belüftung gewinnt überdies dann an Wichtigkeit, wenn in besonders beengten Verhältnissen geschweißt wird. Die beim Schweißen frei werdende Hitze verbraucht jede Menge Sauerstoff, was in ungelüfteten sowie beengten Verhältnissen dazu führen kann, dass zu wenig Sauerstoff in der Luft verbleibt, um dort gefahrlos arbeiten zu können.

Brandsicherheit

Von großer Wichtigkeit ist selbstverständlich die Brandsicherheit. Gerade Heimwerker sollten niemals unterschätzen, wie weit und ausgeprägt der Funkenflug beim Schweißen sein kann. Auch ist Schweißen eine Arbeit, die handwerklich sowie sensorisch sehr vereinnahmt, sodass eine „kokelnde“ Stelle in der Nähe unter Umständen noch nicht einmal sofort wahrgenommen wird.

Insofern ist es unverzichtbar, dass im Vorfeld alle leicht entzündlichen Materialien aus dem Arbeitsumfeld entfernt werden. Und bei Arbeiten in einem Umfeld, in dem unvermeidbar brennbare Bauabfälle und dergleichen anfallen, ist die Arbeitsstelle des Schweißers regelmäßig entsprechend sauber zu halten.

Selbstschutz vor Stromschlägen

Ein bisweilen übersehener Risikofaktor beim Schweißen ist die Gefahr von Stromschlägen. Dabei sind Elektroden-Handschweißgeräte mittlerweile Usus und gehen mit den entsprechenden Sicherheitsanforderungen einher. Und überhaupt wird bei den meisten gängigen Schweißverfahren ein Lichtbogen produziert, was immer mit elektrischer Gefährdung einhergehen kann. Zwar sind die Spannungsbereiche, in denen die meisten Schweißgeräte dabei arbeiten, meist nicht so hoch, dass ein elektrischer Schlag akut tödlich wäre. Doch das ist kein Zertifikat für Unbedenklichkeit.

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Elektroschocks in dieser Größenordnung können Arrhythmien und Herzstillstand verursachen. Und auch innere Verbrennungen (sogenannte Brandkanäle) können bei ausreichender „Durchstromung“ auftreten. Diese inneren Verbrennungen können Vergiftungen und kritischem Organversagen Vorschub leisten. Insofern sind Elektrounfälle in einer Größenordnung, wie sie beim Lichtbogenschweißen gegeben sein kann, niemals auf die leichte Schulter zu nehmen.

Aus diesem Grund sollten die verwendeten Geräte technisch sorgfältig gewartet und in einem diesbezüglich einwandfreien Zustand belassen werden. In ihrer Handhabung sind stromleitende Kontaktstellen zu vermeiden und es bedarf adäquater nicht leitender Schutzkleidung. Schweißarbeiten auf nassem Untergrund oder mit durchnässter Kleidung bzw. Unterkleidung sind ebenso zu vermeiden.

Schutz und Ergonomie

Schweißarbeiten müssen oftmals an Stellen verrichtet werden, die nicht ohne körperliche Anstrengung zu erreichen sind und/oder eine gebückte Körperhaltung erfordern, die nahezu kontinuierlich (bis zum Abschluss der jeweiligen Schweißarbeiten) aufrechterhalten bleiben muss. Insofern ist auf ergonomisch korrektes Arbeiten zu achten.

Geeignete Hilfsmittel wie eine Schweißermatte können besseres Arbeiten auf den Knien gestatten. Eine entsprechende Matte kann ebenso bei feuchten Untergründen die Gefahr eines elektrischen Schlages minimieren. Ferner sind gute Schweißermatten besonders brandresistent und können gerade dort, wo erfahrungsgemäß viele Funken zu erwarten sind, zur Brandsicherheit beitragen.

Eine besondere Herausforderung sowohl im Sinne der generellen Arbeitssicherheit als auch speziell hinsichtlich ergonomischer Anforderungen stellen Arbeiten in beengten Verhältnissen dar. Diese bleiben bei gängigen Schweißerarbeiten nicht aus. Insbesondere in diesen Szenarien ist gewissenhaftes Arbeiten besonders gefragt, da die relative Nähe zum Schweißgerät und die Enge der Arbeitsumgebung Anforderungen an den Selbstschutz sowie an eine möglichst adäquate Belüftung erhöhen.

Lärmbelastung nicht unterschätzen

Schweißarbeiten erfordern einen ausreichenden Gehörschutz. Beim Schweißen können durchaus Lautstärken bis 85 Dezibel entstehen. Dies gilt zwar noch als unterhalb der diesbezüglich sogenannten Unwohlseinschwelle (diese liegt bei 120 Dezibel). Doch gerade bei langfristigen Schweißarbeiten kann diese Lautstärke bereits auslaugend und desorientierend wirken.

Auch die Sicherheit der anderen Mitarbeiter bedenken

Schweißer arbeiten (gerade auf Baustellen oder im Heimbereich) längst nicht immer in separaten Schweißkabinen oder räumlich klar abgetrennten Schweißwerkstätten. Gerade dort, wo ab und zu geschweißt werden muss, sind naturgemäß andere Mitarbeiter in der Nähe oder müssen helfen – z. B. beim Spannen bzw. Fixieren des Werkstücks. Hier braucht es klare Regeln und Routinen sowie ausreichend Schutzausrüstung, um auch die Gefährdung Dritter auf ein Minimum zu reduzieren.

FAQ – Schweißen zu Hause

Welche Schweißgeräte eignen sich am besten für den Heimbereich?

WIG-Schweißgeräte werden generell als recht anfängerfreundlich betrachtet. Vor allem aber gibt es sie auch in vereinfachten Ausführungen ab etwa 200 Euro. Solche Geräte können sicherlich nicht das leisten, was professionelle Geräte mit einem Preis von über 1000 Euro leisten können. Doch für Schweißarbeiten im Sinne des Heimwerkens reichen sie aus.

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Brauchen Heimwerker einen Schweißer-Schein?

Nein, für Arbeiten im eigenen heimischen Bereich braucht es (ähnlich wie bei einer Motorsäge) keinen Schein, der zum Einsatz des Geräts berechtigt – sofern sich diese Arbeiten auch wirklich auf den heimischen Bereich beschränken und privaten Zwecken dienen. Dennoch kann es sinnvoll sein, entsprechende Kurse, wie sie mitunter auch von den Volkshochschulen angeboten werden, zu besuchen. Allein schon um von der Praxiserfahrung professioneller Anwender zu profitieren.

Was erlernt man in einem VHS Kurs für Schweißarbeiten?

Ein entsprechender VHS Kurs vermittelt Grundkenntnisse des Schweißens sowie ggf. Probearbeiten unter Aufsicht. Er mündet in einer Teilnahmebestätigung, die durchaus auch als professionelle Referenz herangezogen werden kann, jedoch den eigentlichen Schweißer-Schein nicht ersetzt. Diesen gibt es nur im Rahmen beruflicher Qualifikationen/Ausbildungen.

VHS Kurse können diesbezüglich unterschiedliche Schwerpunkte haben und Kenntnisse über Geräte, Arbeitssicherheit, Werkstoffkunde, korrekte Schweißnähte usw. beinhalten. Teilweise können die Teilnehmer eines entsprechenden VHS-Lehrgangs auch eigene Projekte unter professioneller Anleitung durchführen.

Schweißerarbeiten erfordern Sorgfalt und Sicherheitsbewusstsein

Das größte Risiko im Handwerk, sei es beruflich oder im privaten Kontext, ist Routine. Routine mag einerseits die Summe von Erfahrungswerten, etlichen handwerklichen Wiederholungen und dem scheinbar blinden Beherrschen des Arbeitsgeräts sein. Doch die Grenze zwischen Selbstsicherheit und Nachlässigkeit kann schnell verwischen. Routine macht eben immer auch bequem und setzt das Risikobewusstsein herab.

Handwerker und Heimwerker, seien sie noch so geübt, sollten sich folglich immer wieder vergegenwärtigen, dass Schweißerarbeiten mit gewissen Risiken behaftet sind. Risiken, die durch kein Maß an Routine grundsätzlich verschwinden!

Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API