Brände entstehen meist klein und unscheinbar, entwickeln sich aber schnell zu einem Entstehungsbrand. Die sicherste Methode einen solchen Brand wirksam zu bekämpfen, ist ein Feuerlöscher.
Ein Feuerlöscher ist im Gewerbe eine gesetzliche Pflicht, doch für Privathaushalte gibt keine vorgeschriebene gesetzliche Verpflichtung, einen Feuerlöscher besitzen zu müssen. Dennoch ist es sinnvoll, sich auch im Haushalt ein Feuerlöschgerät anzuschaffen. Grob geschätzt verfügt jeder zweite Haushalt über einen Feuerlöscher, was aufs Erste zwar ermutigend klingt, jedoch sind viele Feuerlöschgeräte nicht mehr funktionsfähig oder zumindest nicht griffbereit.
Ein Entstehungsbrand kann mit einem Feuerlöscher erfolgreich bekämpft und so das Schlimmste verhindert werden, allerdings muss das Gerät dann griffbereit und funktionsfähig sein. Erfahren Sie nachfolgend, was Sie beim Kauf und Gebrauch von einem Feuerlöscher beachten müssen.
Wie funktioniert ein Feuerlöscher?
Ein Feuerlöscher ist ein Kleinlöschgerät, das zur Löschung von Bränden bewusst so klein und leicht ist. Demzufolge darf ein Feuerlöscher höchstens 20 kg an Gesamtmasse aufweisen. Feuerlöscher sind in der Praxis jedoch meist noch leichter. Dadurch soll sichergestellt werden, dass er im Falle eines Brandfalles so einfach wie möglich von unterschiedlichen Menschen getragen und bedient werden kann.
Ein solches Feuerlöschgerät eignet sich zur Löschung von Kleinbränden sowie Entstehungsbränden. Entwickelt sich das Feuer aber zu einem mittelgroßen oder sogar großen Brand, nützt der Feuerlöscher nichts mehr. In solchen Situationen werden aufwändigere Löschmittel gebraucht, über welche meist nur die Feuerwehr verfügt. Durch den rechtzeitigen Einsatz des Feuerlöschers lässt sich im Idealfall die Entstehung eines größeren Brands verhindern. Gleichzeitig wird auch ein nötiger und kostspieliger Feuerwehreinsatz verhindert.
Grundsätzlich kommen Feuerlöscher in speziellen Metallbehältern in auffällig roter Farbe auf den Markt. Am Feuerlöschgerät ist ein Schlauch befestigt, durch den aus dem Inneren des Feuerlöschers das jeweilige Löschmittel auf das Feuer gesprüht wird.
Generell gilt der Feuerlöscher als das unkomplizierteste und mobilste Löschgerät im Brandschutz. Das Vorhandensein eines funktionierenden Feuerlöschers ist vielerlei Orts (z. B. in Betrieben, Schulen etc.) gesetzlich vorgeschrieben. Wer aber auch bei sich zu Hause einen Feuerlöscher griffbereit hat, schläft nachts bestimmt ruhiger.
Welche Brandklassen gibt es?
Um den richtigen Feuerlöscher zu finden, müssen Sie zuerst die einzelnen Brandklassen kennen, um die Anwendungsgebiete der jeweiligen Feuerlöscher herausfiltern zu können. Grundsätzlich lassen sich fünf Brandklassen unterscheiden: A, B, C, D und F. Auf dem Markt sind für jede einzelne Brandklasse spezielle Feuerlöscher oder auch Kombigeräte erhältlich, wie z. B. der ABC-Feuerlöscher.
Die einzelnen Brandklassen in Übersicht:
- Brandklasse A steht für Materialien wie Faserstoffe, Stroh, Heu, einige Kunststoffe, Papier, Textilien, Kohle und Holz, die richtige Flammen und Glut entwickeln.
- Brandklasse B steht für Stoffe, die unter Hitze schmelzen oder flüssig werden, darunter Alkohol, Lacke, Farben, Fette, Öle und Benzin. Hierzu zählen auch Kunststoffe wie Harz, Teer, Wachs und PVC. Hier schlagen lediglich Flammen hoch, jedoch entsteht keine Glut.
- Brandklasse C umfasst brennbare Gase wie Wasserstoff, Ethin (Acetylen), Butan, Erdgas, Stadtgas, Methan sowie Propan. Hier können weder Kohlenstoffdioxid noch Wasser oder Schaum weiterhelfen.
- Brandklasse D steht für brennbare Metalle wie Lithium, Kalium, Natrium, Magnesium oder Aluminium. Solche Brände kommen im Haushalt kaum vor, da die aufgezählten Metalle erst bei Temperaturen über 1000 Grad Celsius brennen.
- Brandklasse F umfasst Öle und Fette. Hier sollte der Brand lieber mit einem Deckel erstickt werden als mit Wasser. Oder es wird ein Fettbrandlöscher eingesetzt. Das Feuer wird durch eine spezielle Flüssigkeit verseift.
Welche Arten von Feuerlöschern gibt es auf dem Markt?
Wer selbst einmal eine Übung mit einem Feuerlöscher gemacht oder die Gelegenheit hatte, einen Brand zu löschen, der weiß wie schnell und wirkungsvoll Brände damit bekämpft werden. Dabei sind nur wenige Stöße an Schaum oder Pulver nötig, um einen Brand im Betrieb, im Keller, in der Garage oder Wohnung zu löschen.
So können sogar auch Brände am eigenen Auto schon in ihrer Entstehung wirksam gelöscht werden. Dafür gibt es entsprechend kleine und leichte Autofeuerlöscher. Dementsprechend bieten verschiedene Feuerlöschapparate in allen Räumen und Einsatzbereichen eine gewisse Sicherheit. Es gibt natürlich auch besondere Kriterien, die beim Kauf eines Feuerlöschers beachtet werden sollten, aber dazu kommen wir gleich.
Im Prinzip fängt jeder Brand klein an und kann mit einem Brandlöscher gerade in der Entstehungsphase einfach gelöscht werden. Feuerlöscher sind auf Grundlage der Arbeitsschutzgesetzgebung eine Pflicht in Behörden und Unternehmen. Doch sicherheitshalber sollten Feuerlöscher auch in privaten Haushalten immer griffbereit sein.
Beim Kauf eines Feuerlöschers gibt es eine breite Auswahl an Modellen. So sind im Handel meist CO2-Feuerlöscher, Fettbrandlöscher, Wasserfeuerlöscher und Pulver- oder Schaumfeuerlöscher erhältlich. Für den Gebrauch in der Wohnung sind aber nicht alle Löschmittel zu empfehlen.
- Pulverfeuerlöscher
Je nach Modell und der jeweiligen Brandart kommen bei einem Pulverfeuerlöscher unterschiedliche Arten von Pulver zum Einsatz. Bei einem Metallbrand wird beispielweise ein anderes Pulver verwendet als bei einem Holzbrand. Hier liegt der Vorteil in der Effizienz beim Löschen, weil beim Löschen mit einem Pulverfeuerslöscher eine Schicht aus Pulver gebildet wird. Diese Schicht verhindert effektiv, dass sich der Brand ausweitet.
Es gibt leider auch einen Nachteil, und zwar verteilt sich das Pulver in der Wohnung derart, dass es später viel Mühe und Zeit kostet, es zu entfernen. Aus diesem Grund ist der Pulverfeuerlöscher für den Privatgebrauch nicht wirklich zu empfehlen. Im Freien kann diese Art von Feuerlöscher jedoch ohne Bedenken zum Einsatz kommen. Dabei gibt es keine großen Temperatureinschränkungen, da der Pulverfeuerlöscher auch bei Temperaturen bis -30 Grad Celsius frostbeständig ist. Also eignet sich diese Art von Feuerlöschgerät perfekt für die Garage oder die Gartenterrasse und zwar für die Brandklassen A, B und C.
- Schaumfeuerlöscher
Ein Schaumfeuerlöscher eignet sich wesentlich besser für den Einsatz in der Wohnung, weil der austretende Schaum beim Löschen kaum Rückstände hinterlässt. Darüber hinaus wird eine wirksame Barriereschicht gebildet, die verhindert, dass neues Feuer aufflammt. Der Schaumfeuerlöscher eignet sich für die Brandklassen A und B, wobei es Modelle mit unterschiedlichen Schaummaterialien gibt. So gibt es etwa Schaumfeuerlöscher mit Bio-Schaum, Hochleistungsschaum oder frostbeständigem Schaum.
Der frostbeständige Schaumfeuerlöscher sollte nur dann gewählt werden, wenn das Gerät draußen installiert wird und in nicht beheizten Räumen zum Einsatz kommt. Nachteilig sind die etwas höheren Anschaffungskosten eines solchen Feuerlöschers. Dennoch ist der Schaumfeuerlöscher aufgrund der einfachen Anwendung und der leicht zu entfernenden Löschmittelrückstände einer der beliebtesten Feuerlöscher für den privaten Gebrauch.
- CO2-Feuerlöscher
In einem CO2-Feuerlöscher ist das Löschmittel Kohlenstoffdioxid enthalten. Beim Gebrauch eines CO2-Feuerlöschers entstehen überhaupt keine Rückstände. Zudem kommt er speziell zum Löschen von Flüssigkeiten und bei Gerätebränden zum Einsatz. Es gibt auch einige Modelle, mit denen Gasbrände gelöscht werden können. Der CO2-Feuerlöscher kann allerdings nur im Innenbereich angewendet werden, da das CO2 seine Wirksamkeit im Freien schnell verlieren würde.
CO2-Feuerlöschgeräte sind auch etwas unhandlich, da sie relativ schwer sind. Der Vorteil ist jedoch, dass der CO2-Feuerlöscher bei Temperaturen bis -30 Grad Celsius frostbeständig ist. Ein Nachteil ist der hohe Preis sowie die höhere Gefahr für gesundheitliche Schäden, die durch die Anwendung von CO2 entstehen können. Es droht sogar Erstickungsgefahr, wenn keine frische Luft im Raum zugeführt wird. Aufgrund der fehlenden Sperrschicht können auch mögliche Rückzündungen bei dieser Art von Feuerlöscher nicht verhindert werden.
- Wasserfeuerlöscher
Der Wasserfeuerlöscher ist in seiner Anschaffung sehr günstig, jedoch kann er nur für die Brandklasse A eingesetzt werden. Dieser Feuerlöscher ist jedoch umweltfreundlich, für Mensch und Tier vollkommen ungefährlich und absolut rückstandsfrei, da sein Inhalt aus Wasser besteht. Zum Löschen von Fetten, Metallen und Flüssigkeiten darf er aber nicht verwendet werden.
- Fettbrandlöscher
In Großküchen kommt es hin und wieder zu Fettbränden und da hilft häufig nur ein Fettbrandlöscher. Es gibt aber auch extrakleine Modelle für den privaten Gebrauch. Diese können ganz leicht in der eigenen Küche untergebracht werden und sind immer griffbereit für den Fall der Fälle. Da die Löschkraft beim Fettbrandlöscher gering ist, muss im Haushalt noch ein anderer Feuerlöscher (z. B. der Schaumstofflöscher) enthalten sein.
Welcher Feuerlöscher ist der Beste?
Aufgrund der großen Auswahl an unterschiedlichen Geräten und Modellen, kommt diese Frage beim Kauf eines Feuerlöschers bestimmt auf. Ein Vergleich der gängigsten Feuerlöscher kann dabei helfen, die richtige Kaufentscheidung zu treffen. Dabei sollte beachtet werden, dass es keinen universellen Feuerlöscher gibt, der alle Brandarten bekämpfen kann. Verschiedene Befüllungen kommen in diversen Bereichen zum Einsatz und diese werden in sogenannte Brandklassen eingeteilt.
Heutzutage können in Niederspannungsanlagen alle Arten von Feuerlöschern gegen Brände eingesetzt werden, außer denjenigen mit Wasserfüllung. Außerdem müssen sich Käufer parallel dazu Gedanken über die unterschiedlichen Vorteile der Füllungen und Bauarten machen. So entfällt beispielsweise die Wartung bei einer Dose Feuerlöschspray, während ein richtiger Feuerlöscher mindestens alle 2 Jahre überprüft werden muss. Dies ist für Betriebe sogar eine Pflichtsache. Bei einem Vergleich der Feuerlöscher sind Verfallsdatum bzw. Wartungsplakette deutlich sichtbar, wobei das Verfallsdatum besonders bei Spraydosen berücksichtigt werden muss.
Was sollte beim Einsatz eines Feuerlöschers beachtet werden?
Feuerlöscher im Handel sind geprüft und verfügen über einen Aufdruck. Zudem ist die Brandklasse auf jedem Feuerlöscher angegeben. Beim Kauf sollte auf jeden Fall die Brandklasse sowie das im Feuerlöscher enthaltene Löschmittel etwas näher beachtet werden. Die gängigsten Löschmittel sind Pulver und Schaum. Mit beiden Arten der tragbaren Feuerlöscher lassen sich Entstehungsbrände effektiv bekämpfen.
Es muss aber auch berücksichtigt werden, dass der Pulverfeuerlöscher eine starke Verschmutzung verursacht. Über diese Frage entscheidet der Käufer selbst, wobei er auch für dessen fachgerechte Entsorgung zuständig ist. Feuerlöscher Vergleiche können bei der Kaufentscheidung weiterhelfen, sodass es heutzutage einfacher ist, zuverlässige und gute Feuerlöscher zu kaufen.
Fazit
Ein Feuerlöscher gehört in jeden Haushalt, jedoch muss man sich vorab über die Brandklassen und die einzelnen Modelle informieren, um einen Fehlkauf zu vermeiden. Kleine Brände und Entstehungsbrände lassen sich mit tragbaren Feuerlöschern effektiv bekämpfen. Die persönlichen Anforderungen und Bedürfnisse sollten darüber entscheiden, was für ein Löschgerät im eigenen Haushalt benötigt wird, und nicht etwa der Anschaffungspreis.
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