Personen, bei denen ins Haus eingebrochen wurde, leiden oft jahrelang psychisch darunter. Solche Taten sind ein starker Eingriff in die Privatsphäre. Oft kommt es nach dem Einbruch zu körperlichen Folgen wie Anspannung, Angstgefühle, Schlafstörungen und Stress. Die Betroffenen entscheiden sich nicht selten dafür, sogar einen neuen Wohnort aufzusuchen.
In Deutschland wurde im Jahr 2016 ein Rekordwert von 168.212 Wohnungseinbrüchen registriert. Besonders viele Einbrüche wurden in den Bundesländern Niedersachsen (ca. 13 %), Nordrhein-Westfalen (ca. 18 %) und Hamburg (ca. 20 %) verzeichnet. Türen und Fenster zählen als besondere Schwachstellen beim Einbruchschutz. Verbrecher verschaffen sich vor allem über Terrassentüren oder Fenster Zugang zum Haus. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig im Erdgeschoss die Fenster mit passenden technischen Hilfsmitteln auszustatten. Wir verraten Ihnen, worauf Sie beim Kauf eines Glasbruchmelders achten müssen.
Was ist ein Glasbruchmelder?
Ein Glasbruchmelder löst beim Bruch einer Glastür oder Fensterscheibe einen Alarm aus und schützt so vor Einbruch. Es gibt drei unterschiedliche Typen von Glasbruchmeldern: akustische, aktive und passive Glasbruchmelder. Die VdS Schadenverhütung zertifiziert und prüft Systeme und Einrichtungen zur Schadenverhütung mit einem Siegel, wie z. B. Alarmanlagen, Fahrradschlösser oder auch Glasbruchmelder. Hier wird zwischen den Klassen B und C unterschieden. Akustische und passive Glasbruchmelder werden in Klasse B unterteilt. Aktive dagegen gehören zur Klasse C, was die sicherste Kategorie darstellt. Glasbruchmelder der Klasse C überwachen die Melder-Befestigungen und die Verglasungen auf Veränderungen hin, wobei Glasbruchmelder der Klasse B nur ein Ereignis detektieren können, wie z. B. Glasbruch. Auf dem Markt sind auch Glasbruchmelder ohne Sicherheitszertifizierung zu finden. Solche Geräte sind nicht besonders geprüft, erfüllen aber dennoch ihre Hauptfunktion.
Wozu dient ein Glasbruchmelder?
In erster Linie sorgen diese Geräte für Ihre Sicherheit, weil sie vor Einbrüchen schützen können, indem sie einen Alarm aktivieren. Glasbruchmelder oder Sicherheitskameras können in gewerblichen Einrichtungen oder auch im eigenen Heim zusätzlich angebracht werden. Einige Glasbruchmelder können jedoch nicht erkennen, wenn ein Verbrecher mit einem Glasschneider das Fenster öffnen will. Doch die Statistik sagt, dass bei meisten Hauseinbrüchen keine Glasschneider zum Einsatz kommen. Es liegt daran, dass solche Einbrüche meist tagsüber stattfinden, wenn die Hausbewohner nicht zu Hause sind – und ein Glasschneider würde zu viel Zeit nehmen. Deshalb schlagen die meisten Diebe einfach nur die Fensterscheibe ein.
Welche Typen von Glasbruchmeldern gibt es?
Bevor Sie sich für einen Glasbruchmelder entscheiden, sollten Sie sich zuerst mit den zahlreichen Glasbruchmelder-Typen vertraut machen. Es wird zwischen den akustischen, aktiven und passiven Glasbruchmeldern unterschieden. Die Schwingungsmelder (passive Melder) reagieren erst dann, wenn es zu einer Situationsveränderung kommt. Zum Beispiel: Ein Lichtschalter schaltet das Licht ein, wenn der Schalter manuell per Fingerdruck betätigt wurde. Akustische Glasbruchmelder sind mit einem Mikrofon ausgerüstet. Bei den aktiven Meldern handelt es sich um Geräte, die einen Normalzustand bewachen, wobei sie verschiedene Signale empfangen und aussenden. Falls sich das Signal verändert, wird ein Alarm ausgelöst. Kabellose Glasbruchmelder bedeuten für Sie konkret: kein Verlegen von Kabeln, kein Bohren und eine deutlich saubere und schnellere Installation der Geräte. Die Sensoren können leicht angepasst und entfernt werden.
Worauf muss ich beim Kauf eines Glasbruchmelders achten?
Ob Sie sich für einen akustischen, passiven oder aktiven Melder entscheiden, hängt vom jeweiligen Einsatzbereich ab. Jeder der Typen besitzt sowohl Vor- als auch Nachteile. Zum Schluss bleibt die Frage offen, ob es sich lohnt in einen teuren Glasbruchmelder zu investieren. Günstige Glasbruchmelder werden einzeln auf Fensterscheiben geklebt und sind mit Batterie betrieben. Im Fall des Alarms erzeugen sie ein schrilles, lautes Geräusch.
Falls Sie sich doch für ein billiges Modell entscheiden, sollten Sie folgendes beachten:
- Das Alarmsignal soll mindestens 110 Dezibel laut sein.
- Der Schalter des Alarmgeräts darf nicht einfach zu erreichen sein, da sonst der Dieb das Gerät ganz einfach ausschalten könnte.
- Es wäre auch gut, wenn das Gerät über eine Anzeige des aktuellen Batteriestandes verfügt.
- Schützen Sie Ihre Fenster, Terrassentüren oder sonstige große...
- Umgehender effektiver Sirenenalarm bei Einbruch vertreibt Einbrecher.
- Sie werden im Ernstfall jederzeit per Smartphone alarmiert und können...
Autarker Betrieb
Der Begriff „autarker Betrieb“, bedeutet, dass das Gerät unabhängig vom Stromnetz arbeitet und funktioniert. Es handelt sich also um einen batteriebetriebenen Melder, der Teil einer großen Alarmanlage ist, die ein eigenes Stromnetzwerk besitzt. Glasbruchsensoren, die mithilfe Piezoelektrizität funktionieren, brauchen keine Stromversorgung. Die Sensoren nutzen Strom nur für den Alarm. Passive Sensoren, die direkt auf eine Alarmanlage angeschlossen werden, sind in der Regel teurer als die billige passive Version. Einfachste Modelle können Sie bereits ab 15 Euro finden.
Vor- und Nachteile passiver Glasbruchmelder
Der Hauptvorteil passiver Glasbruchmelder liegt darin, dass Sie diese zum deutlich niedrigeren Preis kaufen können. Solche Modelle gibt es auch in der Stand-alone-Version und sie müssen nicht Teil einer modernen Alarmanlage sein. Diese Melder dienen auch als Abschreckung, da sie von außen leicht erkennbar sind. Natürlich haben passive Glasbruchmelder auch ihre Nachteile. Sie überwachen nur ein Fenster, auf das sie geklebt sind. Glasschneider können nicht erkannt werden und sie sind nicht für alle Glasarten geeignet. Man kann sie von außen erkennen, was bei einigen Dieben als Motivation dienen kann, dass sich im Haus etwas Wertvolles verbirgt.
Wie wird ein Glasbruchsensor an das Fenster befestigt?
Ein Glasbruchmelder lässt sich einfach mithilfe eines Zwei-Komponenten-Kleber ans Fenster kleben. Sie sollten hierbei jedoch auf Araldit-Klebstoffe oder Sekundenkleber verzichten. Natürlich sollten Sie auf keinen Fall doppelseitige Klebebänder nutzen, um das Gerät an das Fenster zu befestigen. Der Grund dafür liegt darin, dass es bei starken Vibrationen zu Dämpfungen kommt und kein Alarm ausgelöst wird. Den Glasbruchmelder können Sie später ganz einfach von der Scheibe entfernen, indem Sie mit einer Rasierklinge die Reste abkratzen. Bevor Sie das Gerät verwenden, lesen Sie zuerst gründlich die Gebrauchsanweisung.
Wie können Sie testen, ob Ihr Melder funktioniert?
Um Ihr Glasbruchsensor zu testen, müssen Sie nicht Ihre Glasscheibe einwerfen. Es gibt zahlreiche Prüfgeräte, die das Geräusch bzw. einen Scheibenbruch simulieren. Viele Modelle sind bereits mit Prüfanschlüssen ausgerüstet, die mithilfe anderer Geräte gelesen werden können. Da ist auch noch der sogenannte Münz-Test. Schnippen Sie mit einer 1-Euro-Münze neben dem Sensor gegen die Scheibe, indem Sie die Münze schräg ansetzen und den Daumen wegziehen. Die Münze sollte gegen die Glasscheibe fallen und einen Alarm auslösen. Dieser Test funktioniert bei modernen Geräten jedoch nicht immer zuverlässig.
Positionierung von Glasbruchmeldern
Wenn es ums Anbringen von Sicherheitskameras oder Glasbruchsensoren geht, müssen die jeweiligen Installationshinweise des Herstellers betrachtet werden. Es gibt jedoch einige Regeln, die für die meisten Schutzgeräte gleich sind:
Passive Glasbruchmelder sollten Sie in der Ecke des Fensters auf die Scheibe montieren.
Falls Sie sich für akustische Glasbruchsensoren entscheiden, sollten Sie wissen, dass diese im Raum selbst angebracht werden und nicht am Fenster – idealerweise jedoch gegenüber den Fenstern. So befinden sich die Sensoren immer noch in Sichtweite. Akustische Melder benötigen oft eine Stromversorgung, also können Sie diese nahe der Deckenbeleuchtung montieren. Ansonsten sind Funk-Alarmanlagen oder batteriebetriebene Modelle sehr verbreitet. Aktive Melder bestehen aus einem Empfänger und mindestens einem Sender, die beide auf die Glasscheibe angebracht werden. Passive Melder sind für die Überwachung von Silikatglas geeignet. Die Verglasung darf nicht aus glasähnlichen oder aus Verbundsicherheitsglas bestehen und nicht beklebt (z. B. mit Splitterschutzfolien) bzw. mit Farben bestrichen werden. Die Montage darf nur auf ebenen Oberflächen erfolgen. Setzen Sie die passiven Melder nur auf Doppelverglasungen (Doppelfenster, Isolierglas). Auf Einfachverglasungen dürfen Sie diese nur außerhalb Ihrer Handreichweite installieren. Scheiben, die der Einbrecher leicht von außen entfernen kann, müssen zusätzlich kontrolliert werden. Je nach Hersteller beträgt der Überwachungsradius 1 bis 2 Meter.
Gibt es neben Glasbruchmelder weitere Möglichkeiten für den Einbruchschutz?
Einbruchhemmende Fensterfolien dienen dazu, alle Fenster einbruchsicher zu machen. Hier handelt es sich um besonders reißfeste, selbstklebende und dicke Folien, die von innen an die Fenster geklebt werden. Wenn ein Einbrecher versucht, das Fenster einzuschlagen, binden die Folien Glasscherben an sich. Es kann so den Einbrecher einige Zeit kosten und er würde spezielles Werkzeug gebrauchen, um Scherben und Folie voneinander zu trennen. Empfehlenswert ist es auch Warnaufkleber auf die Fenster zu kleben, ohne wirklich eine Security Cam oder Glasbruchmelder zu besitzen. Auf dem Markt gibt es verschiedene Fensteralarme im Angebot. Meist werden jedoch batteriebetriebene, elektronische Geräte am Fenster montiert. Ein Teil wird am äußeren Fensterrahmen und der andere Teil am inneren Fensterrahmen angebracht. Versucht ein Einbrecher ein Fenster aufzubrechen, wird ein Alarm ausgelöst. Dazu kommt es aufgrund einer Kontaktunterbrechung der beiden Teile. Es gibt auch das sogenannte Alarmglas. Hier handelt es sich um Glas, welches bei Zerstörung oder Beschädigung eine Alarmanlage aktiviert. Im Glas ist eine Alarmspinne angebracht. Wird das Fenster zerstört, kommt es beim Leiter zu einer Unterbrechung der Spinne und die Sirene ertönt.
Welches Alarmsystem ist am sichersten?
Alle Systeme haben sowohl Vor- als auch Nachteile. Glasbruchmelder zeigen ihre Schwächen bereits bei der Fenstermanipulation, wobei Kontaktsensoren Glasbrüche überhaupt nicht bemerken. Im Zusammenspiel merzen beide Sicherheitssysteme ihre Schwachpunkte aus. Das Hauptproblem bei Entstehung der Glasbrüche ist die Geschwindigkeit des erwartenden Einbruchs. Riskiert ein Einbrecher die Geräusche der eingeschlagenen Fenster, so wird er vermutlich in einigen Minuten wieder verschwinden. In dem Fall sollten Sie eine schlagkräftige Sirene besitzen.
Anwendungsbereiche und Ausstattung
Das Anbringen von Glasmeldern oder Sicherheitskameras sorgt für eine schnelle Reaktion bei einem Einbruch. Der Alarm wird früh genug ausgelöst, um notwendige Maßnahmen zu ergreifen. Je besser die Überwachungskamera funktioniert, desto weniger Schaden kann verursacht werden. Durch laute Alarmanlagen werden Verbrecher auch gehindert, überhaupt ins Haus einzudringen. Überwachungskameras und Glasbruchmelder verhindern nicht nur Einbrüche, sondern verweisen auch auf Beschädigung von Fenstern und Glas. Das betrifft sowohl Treibhäuser als auch Wintergärten. Dank Alarmanlagen können Sie schnell auf den Schaden reagieren. Je nach Modell gibt es auch Unterschiede. Sie sollten dazu immer die Gebrauchsanweisung lesen. So funktionieren Glasbruchsensoren nicht bei Drahtglas, Plexiglas, Verbundsicherheitsglas, Bleiglas, Hohlgassteinen, Glas-Imitaten aus Kunststoff und Butzenglas.
Einbruchschutz mit System: per Funk oder verdrahtet?
Besonders praktisch sind Funkmelder, die mit einer Security Cam verbunden sind. Diese Systeme werden oft ins drahtlose Alarmsystem eingebunden. Falls Sie sich für ein solches Schutzsystem entscheiden, müssen Sie neben dem Sensor auch eine Funkeinheit besorgen, welche entweder separat oder integriert sein kann. Um eine Verbindung ins Alarmnetz zu schaffen, muss die Frequenz zwischen der Zentrale und dem Melder übereinstimmen. Außerdem ist es erforderlich, dass die Funkstärke ausreicht. Das hängt meist von räumlicher Umgebung ab. Hier müssen Sie auf die Angaben des Herstellers zur maximalen Reichweite achten. Draht gebundene Melder sind die zweite Variante und werden per Kabel mit der Signalzentrale verbunden. Dadurch wird eine stabile Verbindung der Komponenten erzielt. Moderne Melder brauchen keine Spannungsversorgung, da sie potenzialfrei arbeiten. Das Nachrüsten mit verdrahten, einzelnen Meldern ist mit gewissem Aufwand verbunden, da solche Leitungen meist unter Putz verlegt werden.
Optische oder akustische Abschreckung gegenüber Einbrechern
Überwachungskameras oder Glasmelder zeigten sich als effektive Sicherheitseinrichtungen, die allein optisch potenzielle Einbrecher abschrecken können. Dies wird durch eine rot blinkende Diode erreicht, die leicht von außen erkennbar ist. Hersteller geben einen Warnaufkleber dazu, der ans Fenster geklebt werden soll. Solche Aufkleber können Sie sogar einzeln besorgen. Zur Abschreckung dient auch der Alarm, der beim Aufbrechen des Fensters aktiviert wird. Die Alarme sind in der Regel sehr laut. Hersteller haben meistens keine genaue Angabe auf die Dezibel-Zahl Ihres Geräts, aber gewöhnlich wird hier ein Wert von 90 bis 130 Dezibel erreicht. Laut genug, um auch tagsüber den Einbrecher zu erschrecken. Zum Vergleich: In der Disko ist die Musik etwa 110 Dezibel laut, wenn Sie ein Meter vom Lautsprecher entfernt sind. Bei 125 Dezibel kommt es zu einer Unwohlsein-Welle und bei 135 Dezibel wird von einer Schmerzwelle gesprochen. Bei günstigen Meldern ohne Alarmanschluss sollten Sie darauf achten, dass das Gerät laut genug ist; sinnvoll sind mindestens 100 Dezibel. Den Ausschalter sollten Sie nicht zu offensichtlich anbringen. Eine Batteriezustandsanzeige wäre auch praktisch.
Fazit
Glasbruchmelder stellen eine einfache und gute Möglichkeit dar, um Schaufenster, Haus oder Wohnung vor möglichen Einbrechern zu schützen – egal ob als einfache Abschreckung oder als Bestandteil eines komplizierten Alarmsystems. Wenn Sie mehrere Räume mit diesen Geräten ausstatten und die dort vorhandenen Glastüren oder Fenster absichern möchten, können Sie mit dem Kauf einer Security Cam oder Glasbruchmelder viel Geld sparen. Mehrfachpacks kosten meist weniger als einzelne Melder. Insgesamt bieten Glasbruchmelder eine vergleichsweise „günstige Sicherheit“, wenn Sie sich vor Einbrüchen schützen möchten.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-12 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API